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Was ist Rosazea?
Rosazea (Rosacea), auch Gesichtsrose oder in der Fachsprache Couperose genannt, ist eine chronisch verlaufende entzündliche Hauterkrankung, welche die Gesichtshaut befällt.
In Deutschland sind schätzungsweise 2–12 % der Bevölkerung von Rosazea betroffen. Es ist eine der häufigsten Hauterkrankungen im Erwachsenenalter, welche öfter Frauen als Männer betrifft. Die Krankheit verläuft in Schüben und äussert sich durch Hautrötungen und Juckreiz. Oft sind sich Betroffene nicht bewusst, dass ihre rötlich fleckige Gesichtshaut durch eine chronische Krankheit hervorgerufen wird.

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Welche Ursachen hat sie?
Über die Ursache der Gesichtsrose herrscht keine Klarheit. Es wird angenommen, dass verschiedene Faktoren die Krankheit hervorrufen können. Folgende mögliche Ursachen kommen laut der Wissenschaft unter anderem in Frage:
- Die Genetik scheint eine Rolle bei der Entstehung zu spielen, denn Betroffene haben meist Verwandte, welche ebenfalls erkrankt sind. Hellhäutige Menschen sind deutlich heutiger betroffen, sodass der Hauttyp eine Rolle zu spielen scheint.
- Die Schädigung der Haut durch Sonneneinstrahlung wird ebenfalls als Ursache diskutiert. De UV-Strahlung ruft eine chronische Schädigung der Haut hervor und greift das Bindegewebe an. Somit kann es zu Gefässerweiterungen und Entzündungen kommen.
- Auch Auffälligkeiten im Immunsystem kommen als Ursache in Frage. Insbesondere eine zu starke Immunabwehr gegen die Haarbalgmilbe Demodex kann eine Entzündung der Haut hervorrufen und zu den typischen Rötungen im Gesicht führen.
Wodurch wird sie ausgelöst?
Auslösende Faktoren sind zwar nicht ursächlich für eine Rosazea, sie können die Symptome jedoch verschlimmern und somit einen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben. Folgende Faktoren sind bekannt und sollten vermieden oder reduziert werden.
- Starke UV-Strahlung wie bei langen Sonnenbädern oder im Solarium
- Starke Hitze und der Wechsel zwischen Hitze und Kälte
- Bestimmte Kosmetika und Medikamente
- Scharfe und säurehaltige Lebensmittel
- Koffeinhaltige Getränke und Alkohol
- Nikotin
- Stress und emotionale Belastung
Diese Faktoren wirken durchblutungsfördernd und können aus diesem Grund zu einem Schub führen. Insbesondere UV-Strahlung sollte, durch einen ausreichenden Sonnenschutz, reduziert werden, da sie Haut und Bindegewebe zusätzlich schädigt.
Was sind die Symptome?
Zu den Symptomen zählen anfangs flüchtige, flush-artige Hautrötungen (Erythme), später dauerhafte Gefässerweiterungen, Pusteln und Knötchen sowie Gewebeneubildungen (Phymen). Zudem brennende, juckende Haut und stechende Schmerzen. Die Sonderform Ophthalmorosazea betrifft das Auge und kann unbehandelt zu schweren Sehstörungen führen.
Bei der fortgeschrittenen Form der Gesichtsrose vergrössern und wuchern das Bindegewebe und die Talgdrüsen. Auf der Nase können unförmige, knollenartige Verdickungen entstehen.
Meistens beginnt die Krankheit zwischen dem 30. und dem 50. Lebensjahr. Vorstufen in Form von plötzlich auftretenden Gesichtsrötungen können jedoch schon früher auftreten. Auch die Augen können bei einer bestimmten Form der Rosazea betroffen sein. Der Befall der Augen verläuft jedoch unabhängig von den Symptomen im restlichen Gesicht. Die Augen sind trocken und es können Entzündungen auf Bindehaut, Lidrand, Hornhaut und Regenbogenhaut auftreten.
Welche Hautregionen sind betroffen?
Die Krankheit betrifft vor allem die Gefässe der Wangen, Stirn, Nase und des Kinns, doch auch die Augen können betroffen sein. Die feinen Äderchen in diesen Bereichen sind erweitert, die Haut erscheint gerötet. Bei einem schwereren Verlauf der Krankheit entstehen entzündliche, eitrige Pickel und Knötchen im Gesicht, welche schubweise auftreten. Das Erscheinungsbild erinnert an Akne.
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Wie verläuft die Behandlung?
Nach aktuellem Forschungsstand ist die Krankheit nicht vollständig heilbar. Mit der richtigen Behandlung lassen sich die Symptome jedoch deutlich lindern. Ziel der Therapie sollte sein, die Erkrankung so weit zu kontrollieren, dass Betroffene möglichst symptomfrei sind; dieser Rosazea-Behandlungsansatz wird auch “CLEAR” genannt. Unbehandelt verschlimmert sich die Krankheit schubweise.
Um Rosazea in den Griff zu bekommen, ist die Behandlung mit Medikamenten essentiell. Zum einen kommen Cremes, Salben, Lotionen oder Gele zum Einsatz, welche auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen werden. Welches Medikament in welcher Form verabreicht wird, entscheidet der Hautarzt/die Hautärztin individuell. Die Behandlung muss meist über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden.
Bei schweren Fällen der Gesichtsrose werden Medikamente in Form von Tabletten zur Einnahme verabreicht. Diese Behandlungsform kann sehr effektiv sein, da der Wirkstoff übers Blut in den gesamten Körper gelangt, es kommt jedoch zu stärkeren Nebenwirkungen als bei der äusserlichen Therapie.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten
Rötungen, Knötchen, Schwellungen oder erweiterte Blutgefässe lassen sich mit Hilfe von Lasern vorübergehend entfernen oder verringern. Man kann jedoch nicht ausschliessen, dass die Symptome zurückkehren. Zudem können Wucherungen chirurgisch entfernt werden.
Autor: Dermatologe Dr. med. Max Tischler
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