Was ist ein seborrhoisches Ekzem?
Das seborrhoische Ekzem, auch seborrhoische Dermatitis genannt, ist eine häufige, aber harmlose Hauterkrankung, welche überwiegend die Kopfhaut und das Gesicht betrifft.
Typische Symptome sind gerötete, fettige und schuppende (Kopf-)haut. Sowohl Kinder in den ersten drei Lebensmonaten als auch Erwachsene zwischen dem 30. und 50. Lebensalter sind davon betroffen. Bei Männern tritt es häufiger und schwerer auf als bei Frauen. Der Verlauf ist meist mild, aber chronisch, sodass die Erkrankung eine kontinuierliche Behandlung erfordert.
Welche Ursachen hat ein seborrhoisches Ekzem?
Das seborrhoische Ekzem wird durch zwei Ursachen bedingt: Eine Überproduktion von Talg („Seborrhoe“) und die übermässige Besiedelung der Haut mit dem Hefepilz Malassezia furfur. Dieser Pilz ist Teil unserer natürlichen Hautflora und somit nicht ansteckend, jedoch kann er sich durch die vermehrte Talgproduktion besser vermehren und hinterlässt dabei Stoffwechselprodukte, die zu Hautirritation und Entzündung führen.
Dieser Zusammenhang ist zwar schon lange bekannt, konnte allerdings bisher noch nicht bewiesen werden. Vermutlich liegt eine komplexere Störung der Mikroflora und der Hautfette dieser Erkrankung zugrunde.
Wodurch wird es ausgelöst?
Beim seborrhoischen Ekzem handelt es sich um eine häufige Erkrankung, von der ca. 5 % der Bevölkerung betroffen sind. Es scheint eine genetische Veranlagung zu geben, die dazu führt, dass bestimmte Personen erkranken und andere nicht. Männer sind häufiger betroffen und weisen stärkere Symptome auf. Das seborrhoische Ekzem tritt vermehrt zusammen mit androgenem Haarausfall auf. Klima und Stress können zu einem Ausbruch des seborrhoischen Ekzems führen, welches sich meist in der warmen Jahreszeit bessert. Darüber hinaus ist es bei bestimmten Grunderkrankungen wie Morbus Parkinson und AIDS häufiger vorkommend.
Gut zu wissen:
Unter androgenem Haarausfall (auch androgenetische Alopezie genannt) versteht man eine veranlagungsbedingte Form des Haarausfalls, die durch eine Überempfindlichkeit gegenüber männlicher Sexualhormone (Androgene) entsteht. Es stellt die am häufigsten vorkommende Form des Haarausfalls dar und kann Männer und Frauen betreffen, Männer jedoch deutlich häufiger.
Was sind die Symptome?
An der Kopfhaut äussert sich das seborrhoische Ekzem über eine gerötete Haut, welche durchaus massiv von groben, fettigen, gut löslichen Schuppen befallen ist. Die Haare sind oft ebenfalls fettig und durch die Entzündung kann es zu Haarausfall kommen. Zudem kann die Kopfhaut stark jucken.
Darüber hinaus ist das seborrhoische Ekzem durch gelb bis rötliche, matte Hautareale mit fettiger Schuppung gekennzeichnet. Die Bereiche können mild nässen und jucken in der Regel nicht. Der Verlauf ist insgesamt eher mild und die Betroffenen weisen keine allgemeinen Krankheitssymptome auf.
Bei Neugeborenen tritt das seborrhoische Ekzem ca. eine Woche nach der Geburt auf und heilt nach wenigen Wochen bis Monaten von selbst ab. Typischerweise ist die obere Kopfhaut gerötet und von fettiger Schuppung befallen. Die Windelregion kann mitbetroffen sein. Den Kindern geht es dabei im Regelfall gut (im Unterschied zu Neurodermitis, wo starker Juckreiz besteht).
Welche Hautregionen sind betroffen?
- Behaarte Kopfhaut
- Gesicht
- Oberer Brust- und Rückenbereich
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Wann sollte ich zum Hautarzt?
Treten Symptome eines seborrhoischen Ekzems auf, empfiehlt es sich, einen Dermatologen oder eine Dermatologin aufzusuchen, um die Hautkrankheit zu diagnostizieren und gezielt zu therapieren.
Wie wird ein seborrhoisches Ekzem behandelt?
Insgesamt handelt es sich beim seborrhoischen Ekzem um eine ungefährliche Hauterkrankung mit meist mildem Verlauf, die jedoch gerne chronisch über Jahre besteht mit der Neigung, nach Behandlungsende immer wieder zu kommen. Daher sollte man sich auf eine Langzeitbehandlung einstellen. Ziel der Behandlung ist einerseits die Bekämpfung der vermehrten Talgproduktion und andererseits der übermässigen Pilzbesiedelung. Therapie der Wahl im Bereich der Kopfhaut sind Shampoos mit antimykotischen Inhaltsstoffen (Anti-Pilzmittel), die zunächst bei jeder Haarwäsche und im Verlauf nur noch 1 bis 2x wöchentlich verwendet werden, um die Wirkung aufrecht zu halten und einem Rückfall vorzubeugen.
Im Gesicht wird das Ekzem mit antimykotischen Cremes wie z. B. Ketonazolcreme behandelt. Kortisonhaltige Cremes im Gesicht und Lotionen an der Kopfhaut sollten nur bei schwerem Befall und nur kurzfristig zu Beginn eingesetzt werden.
Beim Säugling ist die Behandlung mit milden Reinigungsprodukten für die Kopfhaut empfehlenswert, bei stärkerem Befall kann zur sanften Lösung der Schuppen mit einer Mischung aus Olivenöl und ggf. etwas Salicylsäure behandelt werden, welche unter einem Kopfverband einwirkt. Auch können austrocknende Substanzen wie Gerbstoffe und Zink als Lotion oder Paste verwendet werden.
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Autor: Dermatologe Dr. med. Max Tischler
Lesen Sie auch: Ekzem, Hautrötung, Hautpilz, Schuppenflechte
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Dermatologie Venerologie, Fritsch P. Schwarz T., Kapitel 5.1.4 Ekzemarten mit besonderer Charakteristik. S.
154-157, 3. Auflage, Springerverlag.
Altmeyer, P. (9. April 2021). Seborrhoische Dermatitis des Erwachsenen. Abgerufen 23.08.2022, von
https://www.altmeyers.org/de/dermatologie/seborrhoische-dermatitis-des-erwachsenen-1117